Show Me Your Colors (2023/10)
Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich größtenteils digital arbeite. Für meine digitalen Bildbearbeitungen nutze ich überwiegend das frei verfügbare Bildbearbeitungsprogramm GIMP und meine Algorithmen zur Erstellung Generativer Kunst programmiere ich vornehmlich in R. Dabei handelt es sich um eine freie Programmiersprache für statistische Berechnungen. Auch wenn R ganz offensichtlich ursprünglich aus einer völlig anderen Ecke kommt, bietet es inzwischen auch mächtige Möglichkeiten zur digitalen Bildbearbeitung und zur Erstellung von Grafiken. Eine dieser Möglichkeiten umfasst die Bereitstellung, aber auch die Erstellung eigener Farbpaletten.
Der Vorteil der digitalen Arbeitsweise liegt darin, dass es unterschiedliche Farbräume gibt und Farben extrem einfach und schnell gemischt werden können. Gleichzeitig sind sie jederzeit exakt reproduzierbar. Wie auf einer herkömmlichen Palette eines klassischen Malers können die verschiedenen Farben zudem unmittelbar nebeneinander betrachtet werden. In der Regel geschieht das allerdings sehr nüchtern durch die einfache Aneinanderreihung farbiger Quadrate. Grundidee der folgenden Arbeiten war es, dass man Farbpaletten doch künstlerisch etwas ambitionierter darstellen könnte. Ganz im Stil der Farbfeldmalerei. Ein eigens hierzu codiertes kleines Programm ordnet die Farben einer Farbpalette nach vorgegebenen Regeln zufällig an.
Im ersten Teil der obigen Galerie hat der Zufall etwas mehr Einfluss: die Größen der einzelnen Farbflächen sind zwar vorgegeben, werden aber zufällig zugeordnet. Im unteren Teil der Galerie werden die einzelnen Quadrate abnehmender Größe dagegen strikt übereinander gelagert. Interessante Effekte lassen sich in Abhängigkeit von der Farbpalette und vor allem ihres Umfangs erzielen.