Selfsimilar Mondrian Objects (2022/01)

Ebenso wie Piet Mondrian, beschäftigte sich auch das Bauhaus, auf das Mondrian sicherlich einen nicht zu unterschätzenden Einfluss hatte, intensiv mit den Primärfarben Gelb, Rot und Blau. Als Primärformen dienten im Bauhaus das Dreieck, das Quadrat und der Kreis. Insbesondere Wassiliy Kandinsky, der zwischen 1922 und 1933 als Lehrer am Bauhaus tätig war, setzte sich mit den Eigenschaften und der Interpretation von Farben auseinander ... und deren Zuordnung zu den Primärformen, denen er in Abhängigkeit ihrer Winkel ähnliche Eigenschaften zusprach. So wurde nach ihm Gelb dem Dreieck, Rot dem Quadrat und Blau dem winkellosen Kreis zugeordnet. Gemeinsam sind diese drei Symbole eng mit dem Bauhaus verbunden.

Selfsimilar Mondrian Triangles

Die folgenden Arbeiten bringen diese Primärformen und -farben im Stile Piet Mondrians zusammen und ergänzen sie um eine weitere Facette, der Selbstähnlichkeit. Den Auftakt hierzu bildet das gleichseitige Dreieck, das ein Art Selbstähnlichkeit bereits in sich trägt: alle drei Seiten sind gleichlang, alle drei inneren Winkel sind gleichgroß (60°) und es besitzt drei Spiegelachsen, die jeweils durch eine der drei Spitzen und dem Schwerpunkt des Dreiecks verlaufen. Eine zusätzliche Eigenschaft ist für die nachfolgenden Arbeiten von zentraler Bedeutung: werden zwei gleichseitige Dreiecke bei gleicher Ausrichtung überlagert, bildet die Schnittfläche automatisch ein weiteres gleichseitiges Dreieck. Diese wurden in den folgenden Arbeiten zum Teil in den drei Primärfarben und Schwarz koloriert.

Selfsimilar Mondrian Squares

Ähnlich wie das gleichseitige Dreieck besitzt auch das Quadrat eine gewisse Selbstähnlichkeit: alle vier Seiten sind gleichlang, alle vier inneren Winkel sind gleichgroß (90°) und es besitzt vier Spiegelachsen, die jeweils durch die Mitte zweier gegenüberliegenden Seiten oder aber durch zwei gegenüberliegende Eckpunkte des Quadrates verlaufen. Im Gegensatz zum gleichseitigen Dreieck entsteht allerdings durch die Überlagerung zweier Quadrate nicht automatisch ein neues Quadrat. Hierzu muss sichergestellt sein, dass die Diagonalen der beiden Quadrate aufeinander fallen.

Selfsimilar Mondrian Circles

Der Kreis schließlich stellt das perfekte geometrische Objekt schlechthin dar: er besitzt keine Kanten oder Ecken und auch keine inneren Winkel; dafür besitzt der Kreis unendlich viele Spiegelachsen, die alle durch seinen Ursprung laufen. Bezüglich der Überlagerung zweier Kreise gilt, dass die Schnittfläche zweier Kreise keinen weiteren Kreis bildet. Die einzige Ausnahme: ein Kreis umschließt den zweiten Kreis völlig.

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